Dienstag, 29. November 2011

Adventsgärtlein



 
Wer einmal das Glück hatte, ein Kind zum Adventsgärtlein begleiten zu dürfen, vergisst dieses Erlebnis sicher nicht so schnell.
In den Waldorfkindergärten wird meist an einem Abend vor dem ersten Advent, immer aber ganz zu Anfang der Adventszeit zum Adventsgärtlein geladen.
In einem, nur von Kerzenschein beleuchtetem Raum, ist auf dem Boden eine Spirale aus duftenden Tannenzweigen gelegt. Die Spirale ist so groß, dass man auf dem Weg, der zwischen den Zweigen entstanden ist, gehen kann. In der Mitte, meist auf einem kleinen Podest, leuchtet eine schöne große Bienenwachskerze. Die Spirale ist häufig geschmückt mit Kristallen, getrockneten Blüten oder ähnlichem. Dazu liegen in gleichmäßigem Abstand so viele Goldpapiersterne auf dem Tannenreisig, wie es Kinder in der Gruppe gibt.
Am Anfang der Spirale, auf einem Tischchen stehen ebenso viele, blankpolierte, rotbackige Kerzenäpfelchen. Um die das Adventsgärtlein herum stehen Stühle, auf denen in der zweiten Reihe die Eltern Platz nehmen.
Wenn nun die Eltern, oft begleitet von Harfe oder Flöte, das erste Weihnachtslied anstimmen, werden die Kinder in den Raum geführt und setzen sich auf die Stühlchen in der ersten Reihe.
Es wird eine kurze Geschichte erzählt, manchmal auch nur ein Sprüchlein wie:  

"In der dunklen Nacht ist ein Stern erwacht,
leuchtet hell am Himmelszelt,
schenkt sein Licht der ganzen Welt,
in der dunklen Nacht ist ein Stern erwacht:"

Dann bekommt das erste Kind einen der vorbereiteten Äpfel und geht den Weg im Adventsgärtlein, begleitet vom Gesang der Eltern, bis zu der großen Kerze in der Mitte der Spirale, zündet an dieser sein Kerzlein an und stellt ihn auf den Goldstern der der Mitte am nächsten ist. Dann geht es den Weg zurück und setzt sich wieder auf seinen Platz. Nun ist das nächste Kind an der Reihe und stellt seinen leuchtenden Apfel auf den nächsten freien Stern. So gehen alle Kinder den Weg im Adventsgärtlein, bis alle Äpfel ihren Platz gefunden haben und die Spirale feierlich im Schein der vielen Kerzen leuchtet.
Jedes Kind geht diesen Weg ganz auf seine ihm eigene Art und es ist immer wieder berührend zu sehen, wie ergriffen und ernst die Kinder die Stimmung tragen.
Dann werden die Kinder wieder hinaus begleitet und die Eltern bleiben noch etwas sitzen und lassen den stimmungsvollen Moment auf sich wirken.
Später bekommt jedes Kind einen der Äpfel mit nach Hause, wo er oft einen Ehrenplatz auf dem Jahreszeiten Tisch bekommt und dort leuchten darf. Oder es werden die Kerzen auf dem Adventskranz an den Sonntag an seiner Kerze entzündet.
Die besondere Atmosphäre des Adventsgärtlein stimmt wunderbar auf die kommenden Wochen ein, die der Stille und Besinnung gewidmet sein sollen. Und sie holt die Erwachsenen für diesen Moment ganz heraus aus Hektik und Stress des Alltags.

Das Adventsgärtlein der Christengemeinschaft findet statt am 03. Dezember um 16.00 Uhr,  Markus-Kirche, Schloßstraße 35, Wuppertal. Bitte vorher im Gemeindehaus anfragen, ob noch genügend Plätze frei sind.

Sonntag, 27. November 2011

Spür die Stille


Die Weihnachtszeit mit kleinen Kindern zu erleben ist wohl eine der schönsten Erfahrungen, die ein Erwachsener machen kann.
Erinnerungen an die Weihnachtsfeste unserer eigenen Kindertage, die geprägt sind von Düften, warmen Farben und besonderen Ereignisse,  kommen zu uns zurück. Wir erinnern uns an Omas herrlich knuspriges Spritzgebäck, für das wir den Teig noch selber durch die alte, gusseiserne Fleischwolfmühle drehen durften, an den beißenden Geruch der gelöschten Wachskerzen am Abend, wenn wir zu Bett gehen mussten, an den Duft der Apfelsinenschalen, die Papa immer auf die Heizung zum trocknen gelegt hat und selbst die eiskalt gefrorenen Füße, wenn wir mit der ganzen Familie endlos lang durch die Tannenschonung gelaufen sind um den schönsten, nein wirklich allerschönsten Weihnachtsbaum auszusuchen erscheinen uns heute als herrliches Vorweihnachtserlebnis. 
Unseren Kindern möchten wir gerne ebenso schöne, aufregende, einzigartige  Adventserinnerungen mit auf ihren Lebensweg geben.
Die Hektik unseres Alltags, der Konsumzwang, der uns durch die Medien diktiert wird, die Menge an unüberschaubaren Möglichkeiten, sich auf das Weihnachtsfest von außen einstimmen zu lassen (ich denke nur an die Weihnachtsmärkte der Innenstädte, Weihnachtsmusical, Weihnachtskinofilme, Weihnachts-Betriebsfeiern etc.) lenken jedoch stark von dem ab, was die Adventszeit zum unvergesslichen Kindererlebnis machen könnte:
Ruhe und Raum finden, dem Anderen zu zeigen, wie wichtig er für uns ist. Gemeinsam etwas Schönes tun. Liebevoll und herzlich miteinander  sein. Innere Stille und eine feierliche Haltung gewinnen, um am Heiligen Abend vorbereitet zu sein auf das, was das Weihnachtsfest denen, die da lauschen können zu sagen hat...

Das Buch "Spür die Stille im Advent" von Renate Ferrari, erschienen im Christophers Verlag, birgt wunderschöne Beispiele, wie der Advent mit Kindern eine Zeit des intensiven Miteinanders werden kann. Mit neuen und alten Ritualen, Anregungen, Rezepten und Liedern verspricht es, der kommenden Erwachsenen-Generation  wunderschöne Erinnerungen an das Weihnachten ihrer Kindheit - und den heutigen Erwachsenen eine Adventzeit, die ein wenig ausbrechen lässt aus dem Vorweihnachtsstress.



Donnerstag, 24. November 2011

Adventssäckchen


In vielen Familien haben sich die Adventssäckchen als weihnachtlicher Wandschmuck etabliert.
Für ganz kleine Kinder, die mit etwas Glück noch nicht an Schokolade und Bonbons gewöhnt sind, ist der Fund einer leckeren Rosine oder eines Mandelkerns tatsächlich noch eine große Freude und ein besonderer Genuss. Größere Kinder, für die Zuckerwerk ebenfalls noch nicht zur Alltäglichkeit gehören, freuen sich über ein einzeln verpacktes Minitäfelchen Schokolade, eine kleine Schokokugel oder ein Gummibärchen.
Wer auf Süßkram ganz verzichten möchte, gerät natürlich in die Versuchung, kleine Lieblichkeiten wie Murmeln, Luftballons o.ä. in den Säckchen zu verstecken. 
Wenn mehrere Geschwister da sind, wird es schon mal Schwierig, für alle eine passende Kleinigkeit zu finden, die die Kinder als gleichwertig empfinden und vorallem auch den Rahmen einer wirklich kleinen Weihnachtsvorfreude nicht zu sprengen.
Schön finde ich den Brauch, jeden Tag ein anderes Geschwisterkind ein Säckchen öffnen zu lassen. so steigert sich die Vorfreude, die Kinder werden nicht überladen und lernen gleich auch einmal für einen Moment zurückzustehen, im sicheren Wissen: "Morgen wird's für mich was geben!".

Sonntag, 20. November 2011

Himmelskörbchen


Wie schon angekündigt, möchte Euch ich ein paar nette Alternativen zum üblichen Adventskalender aufschreiben.

Ein wunderschöner Brauch ganz lieber Freunde von uns ist:

Das Himmelskörbchen

Wenn es an den Adventssonntagen langsam dunkel wird,  singt Mama oder Papa  mit den Kindern  zusammen am offenen Fenster die liebsten Familienweihnachtslieder. Da kommt plötzlich ein leuchtendes Körbchen vom Himmel geschwebt, denn das Christkind hat sich über den schönen Gesang so sehr gefreut, dass es den Kindern auch eine Freude bereiten möchte.

Vorbereitung:
Ein Körbchen wird mit ein paar kleinen Süßigkeiten oder Plätzchen gefüllt, und mit einem  Teelicht oder einer kleinen Laterne bestückt. Wer zu viel Angst vor dem Umgang mit Feuer hat, kann auch eine batteriebetriebene Minilichterkette (gibt es beim schwedischen Möbelhaus) dazu legen. Eine lange Schnur am Henkel befestigen.
Ein lieber Mensch, meist eben das Elternteil, dass leider heute nicht mitsingen kann (hat noch was ganz wichtiges zu tun), schöner aber natürlich jemand drittes, steht nun mit dem Körbchen eine Etage über dem Fenster an dem gesungen wird und lässt nach einer Weile (mit dem anderen Elternteil verabreden, nach wieviel Liedern) das leuchtende Himmelskörbchen vorsichtig am Schnürchen hinunter zu den singenden Kindern schweben.

Welch unsagbare Freude einen Gruß direkt aus dem Himmel zu bekommen!

Mittwoch, 16. November 2011

Klare Ansage...


Für die, die es nicht lesen können:


...und soooo süß! 

Nicht vergessen: Themenelternabend Homöopathie, Donnerstag, 17.11.  um 19.00 Uhr!

Montag, 14. November 2011

Adventskalender


...eine Hommage:
Kennt Ihr noch diese alten Adventskalender?
Die, die ganz ohne Schokolade auskamen?
Gar ganz ohne Spielkram?
Für jeden Tag vom 1. Dezember bis zum Heiligen Abend durften die Kinder in früheren Zeiten ein Türchen öffnen, hinter dem sich ein kleines Bildchen mit weihnachtlichem Motiv verbarg.
Jeden Tag durfte sich das Kinderherz erfreuen und sich jeden Tag, mit jedem Türchen ein Stückchen weiter für das Weihnachtsfest öffnen.
Welche Seeligkeit!

Abgelöst wurde diese schlichte und doch so bedeutsame Freude vom Türchenkalender, der zu jedem Motiv noch ein kleines Stückchen Schokolade verbarg.

Heute bastelt die gute Mutter selbst: da gibt es Kaufmannsläden und Weihnachtsdörfer, eine Eisschollenlandschaft nebst Pinguin und Eisbär (wer hat die nur zusammengebracht?), einen Heißluftballon und gar eine weihnachtlich Mondrakete, den Weihnachtselch und den Rentierschlitten und alle, alle sind bepackt mit kleinen Geschenken. Von der Murmel bis zu Playmobilpüppchen, vom Luftballon über Seifenblasen, Minilupen, Kreisel, Jojo, Plastikpferdchen und Stempel, Haarspangen, Kinokarten, Rubbellose, Stofftierchen und, und, und....

24 Geschenke bereiten vor auf das große Geschenkeauspacken.

Manchmal wünsche ich mir den einfachen, alten Bildchenkalender wieder, dessen Türchen Herzchen zu öffnen vermochte.

In den nächsten Tagen stelle ich noch ein paar nette Ideen für Adventskalender vor.
Und für Euch gibt es ab dem 1. Dezember  auch einen.

Dann darf oben geklickt werden ;O)

Mittwoch, 9. November 2011

Weckmänner


Für die Wichtelkinder im Zwergenstübchen gab es heute zu St. Martins Ehren leckere Weckmänner.
Es ist kaum ein Kümelchen übrig geblieben. Zum ersten Mal  haben heute alle brav auf ihren Stühlchen am Kindertisch gesessen und genüsslich geschmaust. Mit dem ausgekippten Tee konnte man zwar gleich die Stube putzen, aber wir üben ja noch ;O)
...und es hat für ihr Alter auch schon wirklich, wirklich toll geklappt!

Hier das Weckmannrezept:

1 Pck. Trockenhefe
350ml Wasser
2 El Honig
1 El Apfelessig
1/2 Tl Meersalz
500g Dinkelvollkornmehl

Alles zu einem glatten Teig verarbeiten, ca. 30 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen (oder über Nacht im Kühlschrank!)
Nochmals durchkneten, auf dem bemehlten Backblech ausrollen und einfache Weckmännchen (Pappschablone hilft!) mit dem Messerin den Teig ritzen. Mit der Küchenschere ausschneiden, Teigärmchen über der Brust kreuzen, Beinchen etwas auseinander ziehen mit dem Messer zwei Löchlein für die Rosinenaugen vorpiksen und füllen und dann auf dem mit Backpapier belegten Blech noch einmal kurz gehen lassen. Anschließend bei 180 ° C ca. 20 Minuten backen 

Laterne, Laterne, leuchtest wie die Sterne!

Dienstag, 8. November 2011

Martinimarkt

Am Samstag ist es wieder so weit!

Wer für das Wochenende einen schönen Familieausflug plant und gerne etwas leckeres ißt und Reibekuchen, Bratwürstchen, feine Satlate oder defige Suppen mag, gerne handgemachte Musik hört,wer es liebt,  schöne Dinge anzuschauen, sich nach den ersten Weihnachtsgeschenken umschauen möchte, einfach mal in Ruhe durch eine Waldorfschule bummeln will oder einen Waldorfkindergarten von innen sehen möchte, zwischendurch Kaffeedurst bekommt oder Lust auf ein dickes Stück Kuchen hat, wer Kunsthandwerk sucht, Kinder basteln lassen möchte, den Duft von gebrannten Mandeln liebt, dringend nach einem schönen Kranz für die Haustür sucht, wer die Puppe neu einkleiden will, oder die Kinder, wer feine Seifen, köstliche Öle und echte Bienenwachskerzen liebt, wer staunen will, was Geduld und Geschick zu stande bringen, kurz um, wer sich einen Tag lang ein bisschen verzaubern lassen will, der wird am 12. November in der Freien Waldorfschule Haan-Gruiten, auf der Prälat-Marschall-Straße fündig!

Vielleicht treffen wir uns? 
Ich freue mich auf Euch!

Freitag, 4. November 2011

St. Martin


Heute in einer Woche, am 11.11.,  ist St. Martin.
Zeit mit den Kindern Lanternenlieder zu singen!
Auf dieser Seite findet Ihr viele bekannte und weniger bekannte Martinslieder:
www.martinschlu.de/notenwerkstatt/martinslieder/texte.htm
Sehr praktisch: man kann auf der Seite gleich immer die dazu passende Melodie anklicken!

Mittwoch, 2. November 2011

Laterne


Die Mamas der Klitzekleinen und der Wichtelkinder im Zwergenstübchen haben in der Woche von den Herbstferien Aquarellpapier bemalt.
Und das ist daraus geworden:
Ein Laternchen, das so klein und leicht ist, dass es auch von kleinen Händchen gehalten werden kann.
Außerdem kann es, mit einem Teelicht bestückt, als wunderschöne Lichtdeko auf dem herbstlich gedeckten Tisch stehen oder den Jahreszeitentisch zur St. Martinzeit schmücken.

Achtung: Mit Teelicht selbstverständlich nur unter ständiger Aufsicht eines Erwachsenen leuchten lassen!