Montag, 2. April 2012

Wie ein Ei dem anderen...


Ein Kind, ist ein Kind, ist ein Kind...
Aber ist denn jedes Kind gleich?
Soll denn jedes Kind gleich sein?
Von immer mehr Eltern höre ich die Sorge: mein Kind weicht ab...
Von der Norm, von den duchschnittlichen Testergebnissen, vom Entwicklungsstandart.

Kindergartenkinder sind in der Lage, ganz verschiedene Spiele zu gestalten. Sie können still und allein etwas bauen, malen oder basteln, sie können ein kleines Gesellschaftsspiel spielen, sie üben sich in Rollenspielen.

Hat ein Kind eine ausgesprochene Vorliebe oder verweigerte es gar eine Spielart völlig, so ist dies gleich verdächtig... (kann es sich jemals allen Anforderungen im Leben stellen?)
Kinder, die von beobachtenden Wesen sind und sich nicht gleich in jede neue Situation stürzen, sind langsam, sind passiv, sind träge...(wird es jemals eigene Initiative entwicklen, kann es sich präsentieren, durchsetzen?)
Ein Kind, das ein rechter "Packan" ist, das stürmisch auf andere zugeht, das mutig und unverfrohren losstapft und dabei auch mal aneckt, ist unsensibel, vielleicht gar wahrnehmungsgestört... (kann man einem solchen Kind abverlangen, sich in eine Gruppe zu integrieren?)
Läuft es erst mit 20 Monaten, so liegt eine schwere motorische Störung vor, läuft es schon mit 10 Monaten hat es eine wichtige Phase der motorischen Entwicklung verpasst.
Spricht es schon mit 14 Monaten, geht man davon aus, dass es später keine weitere gute Sprachentwicklung hat, spricht es mit 24 Monaten nicht, muss es therapiert werden.
Die Eltern werden zunehmend verunsichert. Ich kenne einige, die wirklich froh und erleichtert sind, wenn endlich eine Diagnose vom Arzt gestellt wird: Das Kind hat das ...syndrom, darum entwickelt es sich anders als andere.
Doch ist denn wirklich jede Abweichung krankhaft?

Auch ich bin der Meinung, dass ein Kind mit echten Defizieten so früh wie möglich gut beobachtet werden sollte und ihm gute Hilfestellungen geleistet werden müssen, damit es sich so gut wie eben möglich entwickeln kann.
(Mütter haben in der Regel übrigens ein sehr gutes Bauchgefühl, wenn etwas nicht in Ordnung ist.)
Aber ich finde auch, man muss jedem Kind seinen eigenen Weg lassen:
Es gibt Träumerle und Abenteurer, Techniker und Sprachgenies, Handwerker und Seelenpfleger.
Schaut genau hin, was in Eurem Kindchen steckt! 
Projeziert weder die  Ansprüche der Gesellschaft noch Eure Wünsche auf es. 
Womit ich nicht meine: lasst die Kinder ruhig gewähren, die werden schon von ganz alleine prima, sondern unterstützt sie, echte Persönlichkeiten zu werden, die in der Lage sind, ihr eigenes Leben zu gestalten und anderen von Nutzen zu sein ohne sich selbst zu verlieren. 

Es ist nicht ein Ei wie das andere!


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